Die Entstehung der historischen Gruppe "Aidenbacher Bauernkämpfer von 1706 e.V.“



Meilensteine in der Vereinsgeschichte

Die Pionierzeit (1981 - 1986)
Obwohl die offizielle Gründung der historischen Gruppe als Verein der "Aidenbacher Bauernkämpfer 1706" erst am 21. November 1987 erfolgte, gehen ihre Ursprünge bereits auf das Jahr 1981 zurück.

Ursprung war die 275-Jahr-Feier-der Bauernschlacht bei Aidenbach im Jahr 1981:

Am Volksfestsonntag, den 16. August 1981 wurde ein großer historischer Festzug organisiert:
- Einige Mitglieder der Juniorengruppe der Wasserwacht beschlossen damals, mit einem Geschützzug der Bauernkämpfer am historischen Festzug mitzuwirken.
- Der Gedanke war, sich durch die "Kanone" als Blickfang von den anderen Beteiligten des historischen Festzuges abzuheben.
- Von den Beteiligten wurde eine hölzerne Kanonenattrappe zusammengebaut. Margot Lottner schneiderte sicherheitshalber sechs Stück Hosen und Jacken nach historischen Schnitten.
- Die historischen Kostüme und Waffen beschaffte die Marktgemeinde Aidenbach jedoch über einen österreichischen Kostümverleih.
- Folgende sieben „Pioniere“ waren an dem Geschützzug zur 275-Jahr-Feier der Bauernschlacht beteiligt: Franz Fuchs, Werner Hötzinger, Ludwig Kauter, Wolfgang Bauer, Franz-Xaver Bauer, Helmut Pletl und Jürgen Lottner.


Der „Geschützzug der Bauernkämpfer“ fand beim historischen Festzug zur 275-Jahr-Feier der Bauernschlacht bei den Zuschauern großen Anklang.
„Dies war die Geburtsstunde der „Aidenbacher Bauernkämpfer 1706“

Da bereits einzelne Kostüme und die Kanonenattrappe vorhanden waren, beschlossen die Akteure auf privater Basis unter dem Gruppennamen "Bauernkämpfer 1706 Aidenbach" an weiteren Historischen Festzügen teilzunehmen. Hierzu wurden dann bereits auch andere interessierte Kameraden aktiviert.

Einige Etappen in der Pionierzeit waren der Historischen Festzug anlässlich der 1250-Jahr-Feier von Aldersbach am 16. Juni 1985 und der Historischer Festzug anlässlich des Volksfestes in Ortenburg 1986.

Da die Bauernkämpfergruppe auch bei diesen Festzügen wieder großen Erfolg hatte, wurde vielfach über eine Weiterführung der Gruppe diskutiert.


Das Gründungsjahr 1987
Anfang des Jahres 1987 begann sich die bisher rein auf privater Basis zusammengefundene Bauernkämpfergruppe vereinsmäßig zu organisieren.

Erste Zusammenkunft:
Auf Initiative von Franz Fuchs und Jürgen Lottner fand am Samstag den 17. Januar 1987 im Gasthaus zur Quelle in Aidenbach eine erste Zusammenkunft aller bisher beteiligten Kameraden statt. Insgesamt 11 Aktive folgten diesem Aufruf.
Es wurden organisatorische Fragen der historischen Gruppe diskutiert und zahlreiche Beschlüsse gefasst:

- Namensgebung der Bauernkämpfergruppe.
In Anlehnung an die historische Gruppe „Schmied vom Kochel“ aus München favorisierte man zunächst den Namen „Gruppe Resch vom Dobl“. Da aber der Theaterverein mit „Die vom Reschndobl“ bereits einen ähnlichen Namen hatte und man deshalb Namensstreitigkeiten befürchtete, einigte man sich schließlich auf den Gruppennamen „Aidenbacher Bauernkämpfer 1706“.
- Als Vereinslokal wurde das Gasthaus zur Quelle in Aidenbach gewählt.
- Ein Jahresbeitrag wurde festgelegt und die Eröffnung eines Sparkontos beschlossen.
- Man bildete eine Art (Vor-)Vorstandschaft.

Bereits ab dieser ersten Zusammenkunft wurde von der „Gründung“ eines Vereins gesprochen, den man jedoch mangels Vorstand und Satzung bestenfalls als eine Art Vor-Verein bezeichnen konnte.
Am Sonntag den 3. Mai 1987 beteiligten sich die „Aidenbacher Bauernkämpfer 1706“ erstmals am Maidultfestzug in Passau, den zweitgrößten Festzug Bayerns, und wirkten damit dieses Jahr ununterbrochen seit über 25 Jahren mit.

Bereits dazu hatte die Gruppe schon mehrere historische Waffen aus eigenen Mitteln beschaffen können.
Um die Bekleidung kümmerte sich damals jedes aktive Mitglied selbst.
Der große Erfolg der historischen Gruppe resultierte, besonders bei den herkömmlichen Festzügen, aus dem im Bezug auf die monotonen Trachten- und Schützengruppen außergewöhnlichen Erscheinungsbild.

Vereinsgründung:
- Im Laufe des Jahres 1987 erfolgt die Vorbereitung der offiziellen Vereinsgründung durch Franz Fuchs mit Ausarbeitung der ersten Satzung
- Als Ziele und Aufgaben der historischen Gruppe wurde die Förderung und Belebung der Heimatkunde und Heimatpflege in die Satzung aufgenommen.

Die offizielle Gründungsversammlung fand am Samstag den 21. November 1987 im Gasthaus zur Quelle statt:
- Wahl der ersten Vorstandschaft, bestehend aus 7 Personen. Diese bestand damals aus:
Franz Fuchs wurde 1. Vorsitzender,
Johann Pletl jun. 2. Vorsitzender,
Hermann-Josef Silbereisen 3. Vorsitzender,
Wolfgang Bauer Schatzmeister,
Thomas Mader Schriftführer,
Herr Pfarrer Franz Kufner 1. Beisitzer
Klaus Gammer 2. Beisitzer.

Erst durch die offizielle Vereinsgründung am 21. November 1987 kann man nach Erfüllung der rechtlichen Voraussetzungen von der Gründung des Vereins der „Aidenbacher Bauernkämpfer 1706“ sprechen:

Fahnenweihe am Samstag den 18. Juni 1988:
Am Denkmal der Bauernschlacht auf dem Handlberg erfolgte im Rahmen eines Festaktes die Segnung der neuen Fahne durch Herrn Pfarrer Kufner.

Eintragung des Vereins in das Vereinsregister:
In der Mitgliederversammlung vom 16. März 1996 wurde die Neufassung der Satzung und die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister beschlossen.

Die Eintragung des Vereins ist dann am 14. Mai 1996 erfolgt:
Seither hat die historische Gruppe den Status eines eingetragenen und damit rechtsfähigen Vereines und trägt die Bezeichnung „Aidenbacher Bauernkämpfer von 1706 e.V.“.

Historisches Lagerleben und historischer Bauern- und Handwerkermarkt:
Während die aktive Gruppe bis zum Jahr 1993 ausschließlich an Festzügen mitwirkte, fand von 1994 an eine sukzessive Ausweitung der Aktivitäten auf neue Tätigkeitsfelder statt. Es erfolgte die permanente Aufrüstung der Requisiten, insbesondere für das historische Lagerleben und den historischen Bauern- und Handwerkermarkt.


Die historischen Kostüme werden seither wegen der bis dahin größtenteils unprofessionellen Improvisation ausschließlich vom Verein gegen Leihschein zur Verfügung gestellt.

Anschaffung einer neuen Kanone und Gründung der Böllerschützengruppe:
Im Oktober 1996 wurde der Nachbau einer schussfähigen, historischen Vorderladerkanone angeschafft, welche die bisherige vereinseigene Kanonenastrappe ablöste. Diese schussfähige Kanone legte den Grundstein für den Aufbau der Böllerschützengruppe des Vereins.

Am 18. April 1997 absolvierten die ersten 5 interessierten Mitglieder in Deggendorf einen Lehrgang für Böllerschützen. Diese waren Werner Hötzinger, Ludwig Kauter, Johann Pletl jun., Franz-Xaver Bauer und Jürgen Lottner.
Anschließend wurde eine Erlaubnis zum Böllerschießen beantragt.


Mittlerweile ist unsere Böllerschützengruppe auch mit Böllern und historischen Vorderladerwaffen ausgestattet. Seit 16.05.2007 ist die Schützengruppe des Vereins auch Mitglied im Bayerischen Sportschützenbund (BSSB). Unsere Böllerschützengruppe wurde dieses Jahre bereits 15 Jahre alt.

Einweihung des Requisitenlagers Köching:
Zur Verwirklichung der satzungsgemäßen Ziele war ein ständig wachsender Fundus an historischen Kostümen und Waffen sowie der Bauernlager- und Bauernmarktausrüstung erforderlich.

Seit 1998 waren die Requisiten des Vereins als vorübergehende Lösung im alten Krankenhaus Aidenbach untergebracht, welches bereits zum Verkauf stand. Bereits seit längerer Zeit wurde nach einer dauerhaften Lösung gesucht.

Ende der Jahres 2002 erfuhr die Vereinsführung, dass das alte Feuerwehrhaus in Köching zur Disposition stand. Da sich für den Verein in absehbarer Zeit keine andere Möglichkeit zur Lösung des Unterkunftproblems auftat, stellte man im Januar 2003 an die Marktgemeinde einen Antrag auf Überlassung zur Nutzung als neues Requisitenlagers des Vereins. Der Marktrat stimmte dem Antrag einstimmig zu.

Für eine sinnvolle Nutzung des Gebäudes war eine umfangreiche Neugestaltung mit Ausbau des Dachgeschoßes erforderlich. Der Beginn der Bauausführung, also die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen des Gebäudes, unter Bauleiter Franz-Xaver Bauer und Bauplaner Roland Schmidt erfolgten ab Mai 2004.

Nach mehr als einjähriger Bautätigkeit konnte das Requisitenlager Köching am 2. Juli 2005 öffentlich eingeweiht werden.

Durch die unbefristete und unentgeltliche Überlassung des Gebäudes, ist für den Verein eine dauerhafte Lösung des Unterbringungsproblems gefunden und für die weitere Vereinsarbeit eine wesentliche und sehr wichtige Zukunftsperspektive geschaffen worden.

Das einzige, was dem Verein noch fehlt, ist ein kleiner Raum vor Ort, der als Waffenkammer für die Unterbringung der Ausrüstung für die Festzüge genutzt werden kann.

Zum Verein:
Der Verein hat momentan knapp hundert Mitglieder, etwa die Hälfte davon sind Aktive. Wie auch die meisten anderen Vereine sind auch die Aidenbacher Bauernkämpfer von der Altersproblematik stark betroffen. So liegt das Durchschnittsalter der aktiven Mitglieder bei 44 Jahren. Bei uns Bauernkämpfern sind neue Mitglieder, sowohl aktive als auch fördernde, herzlich willkommen.

Im Gegensatz zu den klassischen Ortsvereinen sind die „Aidenbacher Bauernkämpfer von 1706 e.V.“ überwiegend überörtlich aktiv und bedingt durch ihre Aktivitäten eine totale Mischform mit unterschiedlichsten Teilaspekten klassischer Vereine. So ergeben sich daraus Merkmale eines Brauchtums- und Heimatvereins, eines Patriotischen Vereins, eines Trachtenvereins, eines Schützenvereins und eines historischen Vereins.

Bei ihren Auftritten stellen die Aidenbacher Bauernkämpfer die Lebensgewohnheiten, Trachten sowie die Bewaffnung der Landesverteidiger in der Bauernschlacht zur Belebung der Heimatgeschichte Aidenbachs weit über die Gemeindegrenzen hinaus der Bevölkerung dar. Die entferntesten Stationen unseres Wirkens waren z.B. Höchstädt an der Donau, Bad Tölz, Wolfratshausen und der Oktoberfestzug in München.



Zur Startseite falls Sie kein Menü auf der linken Seite haben